
Wir kaufen Gefangene frei
Kein Fahrschein? Knast!
Fahren ohne Fahrschein ist in Deutschland eine Straftat. Tausende Menschen landen jedes Jahr im Gefängnis, weil sie sich kein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr leisten konnten. Bis zu ein Jahr sitzen die Leute in Haft. Die Betroffenen sind überwiegend arbeitslos (87%), ohne festen Wohnsitz (15%) und suizidgefährdet (15%).
Der Straftatbestand wurde 1935 von den Nazis eingeführt. Bis heute werden dadurch Menschen fürs Fahren ohne Fahrschein häufig härter bestraft als z.B. Menschen, die angetrunken Auto fahren.
Niemand darf wegen fehlender Tickets in Haft landen! Deswegen fordern wir, dass §265a StGB von 1935 gekippt wird. Fahren ohne Fahrschein muss entkriminalisiert und langfristig eine kostenlose Nutzung des ÖPNV ermöglicht werden! Außerdem müssen Verkehrsunternehmen aufhören, Menschen zu verfolgen, die ohne Fahrschein fahren. Mehr Infos dazu bei FragDenStaat.
Aber wir warten nicht auf die Politik. Die Initiative Freiheitsfonds befreit deutschlandweit Menschen aus dem Gefängnis, die wegen "Fahren ohne Fahrschein" hinter Gittern sind. Und weil jeder aufgelöste Hafttag den Steuerzahler*innen rund 200 Euro kostet, sparen wir dem Staat sogar noch etwas.
752.830,13€
Strafen durch den Freiheitsfonds bezahlt seit Dezember 2021
- 838 Personen freigekauft
- 156 Haftjahre aufgelöst
- 752K Euro investiert
- 12,1M Euro Kosten gespart
Du kommst aus dem Gefängnis frei
Sitzt du im Gefängnis oder kennst du jemand, die einsitzen muss? Wir können dir helfen.
Lade dieses Formular herunter und fülle Name, Aktenzeichen, Höhe der Strafe und Datum des Haftantritts aus. Schicke das ausgefüllte und unterschriebene Formular an info@freiheitsfonds.de. Außerdem brauchen wir ein Vollstreckungsblatt, einen Strafbefehl o.ä., aus dem deutlich wird, dass es sich um Fahren ohne Fahrschein handelt, und eine Kontoverbindung der Staatsanwaltschaft oder des Gefängnisses. Die persönlichen Daten der Betroffenen werden selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben.
Unsere Anleitung zum Freikaufen
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1. Betroffene ausfindig machen
Helfen können dabei Gefängnisse sowie Organisationen, die mit Straffälligen arbeiten. Von den Personen haben wir ein Formular eingeholt mit Namen, Aktenzeichen und Höhe der Strafe.
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2. Geld sammeln
Die Geldstrafen reichen in der Regel pro Person von ca. 200 bis 3.000 Euro. Wir haben für unseren Fonds Unterstützer:innen gesucht und zusammengelegt.
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3. Im Gefängnis zahlen
An der Pforte klingeln und in der Zahlstelle die Strafe bezahlen oder alternativ in der nächsten Zahlstelle. Die Betroffenen können daraufhin das Gefängnis verlassen, sofern es keine anderen Strafen gibt. Ebenso kann das Geld überwiesen werden.
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4. Wie sieht es rechtlich aus?
Der Bundesgerichtshof hat 1990 in einer anderen Konstellation entschieden, dass gegen die Zahlung von Geldstrafen oder die Ablösung von Ersatzfreiheitsstrafen durch Dritte nichts einzuwenden ist.
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Mehr Infos
Viele weitere Initiativen arbeiten zu Fahren ohne Fahrschein und Ersatzfreiheitsstrafen.
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Bündnis zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe
Erklärungen und Forderungen zur Ersatzfreiheitsstrafe, insbesondere in Bezug auf Klassenjustiz in Deutschland.
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Justice Collective
Das Justice Collective ist ein Netzwerk aus Aktivist*innen, das internationale Bewegungen verbindet und aktiv gegen Überwachung, Bestrafung und Freiheitsentzug arbeitet - für eine Gesellschaft, die Gerechtigkeit über Gefängnisse stellt.
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Gefangenen-Gewerkschaft
Die Gefangenen-Gewerkschaft steht für gelebte Solidarität unter allen inhaftierten Arbeiter*innen und Arbeitslosen und fordert unter Anderem Mindestlohn, Rentenversicherung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kündigungsschutz.
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Naturfreundejugend
Gruppe "Entknastung": Entknastung bedeutet den Rückbau von Gefängnissen aus der Gesellschaft.
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Berliner Obdachlosenhilfe
Die Berliner Obdachlosenhilfe e.V. versorgt mehrmals wöchentlich obdachlose und bedürftige Menschen mit warmen Mahlzeiten, Kleidung, Schlafsäcken und Isomatten. Sie beraten zu Ärzten, Notunterkünften, Suppenküchen, Entzugseinrichtungen, Psychiatrien.
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der lichtblick
Der Lichtblick ist Deutschlands auflagenstärkste und unzensierte Gefangenenzeitung. Er versteht sich als Sprachrohr der Gefangenen: Er macht auf Missstände aufmerksam und kämpft für einen humanen, sozialstaatlichen und wissensbasierten Strafvollzug.
Geld übrig?
Du willst helfen, Gefangene aus dem Gefängnis freizukaufen? Unterstütze den Freiheitsfonds hier mit Deiner Spende per PayPal (Achtung, schlecht für Datenschutz!) oder lieber per Überweisung auf unser Bankkonto. Unser Trägerverein ist gemeinnützig.
Kontoinhaber: Offene Tore e.V.
IBAN: DE12430609671313480900
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Freiheitsfonds